Das Wetter für unsere Urlaubwoche sah nicht gerade vielversprechend aus. Doch da Flo und Xandi ihre Urlaube schon beantragt haben setzten wir auf Optimismus. In Hollersbach noch an Dani aufgeladen und schon gings nach Italien. Am Plöckenpass die erste Überraschung. Grenzkontrolle! Mein Ausweis war in Innsbruck. Der Carabinerie meinte nur: No Passport, No Italia!! Nach kurzer Hand-, Fuss- und Mimikdiskussion durften wir dann „ausnahmsweise“ passieren.
Sonntags ging sich nur für Dani und Andi ein Flug vor dem Regen aus. Am Montag saßen wir länger Zeit im Nebel. Als sich dieser lichtete waren die Aussichten nicht gerade besser: Wir blickten in die erste Gewitterzelle des Tages. Diese kam auch sofort auf uns zu und überraschte die meisten von uns mit einem Blitzeinschlag unter der Rampe. Leider dachte ich mir bis zu diesem Zeitpunkt, dass es kein Gewitter geben wird und ließ meinen Drachen aufgebaut. Ja so kann man sich täuschen. Wir saßen im Auto und sahen die Blitze neben uns einschlagen, dann drehte der Wind und mein mir heiliges Fluggerät begann sich zu überschlagen. Das Adrenalin schießt einem schon mal durch den Körper wenn man über 3000€ den Hang runterpurzeln sieht. Raus aus dem Auto und dem Gerät hinterher. Als ich ihn kurz vor dem Abgrund zu greifen bekam merkte ich erst, dass Xandi auch bei mir war. Wir wollten den Drachen grad wieder nach oben tragen als unter uns ein Blitz einschlug und es uns die Hände von der Unterverspannung riss. WOW, wenn man realisiert, dass man mit Pech neben dem Fluggerät liegengeblieben wäre schießt die zweite Ladung Adrenalin durch den Körper. Jetzt schnell Drachen aufgelegt und rauf bis zum Auto. Im Windschatten vom Bus blieb er dann stehen. An ein abbauen war nicht zu denken, auch vorher nicht, da wir uns IN der Gewitterzelle befanden. (Nochmals danke Xandi)
Dienstag konnten wir dann alle zusammen einen Abgleiter machen und kamen wenigstens mal in die Luft. Nach Slacklinen und Relaxen auch mal was anderes.
Der Mittwoch sollte den Montag noch übertreffen. Flo, Dani und Xandi konnten in der Früh einen Abgleiter vor einem kleinen Regenschauer machen. Danach trafen wir uns alle wieder am Startplatz und alle bauten auf. Ich sprach noch mit einem Einheimischen der meinte, wenn man fliegen will dann jetzt, später kommt wie jeden Tag wieder ein Gewitter.
Nach 35min feinstem Soaring und Thermikfliegen war ich am Ziel des Urlaubs angekommen. Der Monte Valinis wurde bis zum Höchsten Gipfel überflogen. Doch was ich auf der Rückseite des Berges sah machte nur noch Lust auf Landen! Eine riesige Gewitterzelle schob sich, wie sich später herausstellen sollte mit ung. 50km/h in unsere Richtung. Ich bin so schnell wie möglich zum Landeplatz. Xandi erkannte die Gefahr auch und informierte Claudia und Flo am Startplatz. Auch Dani wurde von Xandi gewarnt und war von uns drei als Erster am Boden. Im Endanflug blies der Wind plötzlich mit böigen 50km/h. Ich krachte von 5m Höhe senkrecht nach unten und schlug leicht mit Basis und Füssen am Boden ein. Bevor ich realisierte was passiert ist war ich schon wieder 5m in der Luft und flog wieder nach vorne. Dann wieder runter. Doch diesmal konnte ich schnell reagieren und stellte den Fuss auf die Basis. Ich war am Boden aber noch nicht außer Gefahr. Bis zum Zelt wars noch ein weiter Weg. Neben mir wurde Dani mit seinem Schirm durchs Feld geschliffen, hinter mir landeten die Flugschüler mehr oder weniger „laut“ und bis ich meinen Drachen umgedreht hatte war schon fast jeder am Boden. Nur Xandi war noch 300m über Grund. Diese 300m sollten ihm zum Verhängnis werden. In kürzester Zeit stieg er wieder auf 600m über Grund und flog mit seinem nur noch selten geöffneten Schirm rückwärts. Er landete nach bangen Minuten südlich von Meduno in einem Maisfeld auf seinem Protektor und viel Glück. Alle wieder vereint konnte darüber schon gescherzt werden, doch immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, wie viel Glück man die letzten Tage gehabt hatte. Am Donnerstag fuhren wir wegen der unberechenbaren Wettersituation nach Greifenburg. Doch auch hier war das Wetter nicht auf unsrer Seite. Nach Morgenflug am Freitag gings noch nach Hollersbach. Dieses Fluggebiet auch noch kennengelernt, und mit der Hoffnung, dass wir hier auch mal bei gutem Flugwetter fliegen gehen können schafften wir Samstagmorgen auch noch die letzte Stunde bis auf Kössen.
Galerie Meduno
Flug OLC
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